Das Zentrum Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau veröffentlicht mit der Handreichung „Segen sein – Liturgien zur Transition“ liturgisches Material für die Feier eines Gottesdienstes anlässlich einer Geschlechtsangleichung/Transition. Die Handreichung ist auf der Webseite des Zentrums im Downloadbereich zu finden.

Hier geht es direkt zur Handreichung „Segen sein – Liturgien zur Transition“ (pdf).

Im ersten Teil des Papiers werden einige grundlegende Überlegungen formuliert. Sie sind als Anregung und Unterstützung für liturgisch Handelnde gedacht, die sich mit dem Thema vertraut machen wollen. Die liturgischen Texte im zweiten Teil sind so konzipiert, dass sie im Sinne eines Baukastenprinzips genutzt werden können. So kann je nach Person und Situation ein stimmiger und stärkender Segensraum eröffnet werden: von einer Segnung im Rahmen eines Sonntagsgottesdienstes oder eines eigenständigen Gottesdienstes bis hin zu einem Segen im Kontext eines Seelsorgegesprächs.

Das Zentrum Verkündigung kommt damit einem Auftrag der Kirchenleitung nach, der auf einen Antrag der Jugenddelegierten in der EKHN-Synode zurückgeht. Der Antrag wurde als Materialantrag an die synodalen Ausschüsse und die Kirchenleitung überwiesen: »Die EKHN erarbeitet und veröffentlicht liturgisches Material für die Feier von Gottesdiensten anlässlich einer Transition.«

Menschen an entscheidenden Übergängen und Wendepunkten begleiten

Noah Kretzschel hatte den Antrag im Namen aller Jugenddelegierten auf der 5. Tagung der 12. Kirchensynode der EKHN im Frühjahr 2018 im Rahmen der Debatte zur Lebensordnung eingebracht. Als Begründung führte er an:

„Die Kirche begleitet Menschen an entscheidenden Übergängen und Wendepunkten ihres Lebens, mit gottesdienstlicher Segnung und Würdigung. Solche Gottesdienste finden beispielsweise anlässlich von Einschulung, Konfirmation, Eheschließung, Scheidung, Tod und so weiter statt. Auch eine Transition, also der Prozess einer Geschlechtsangleichung kann ein bedeutsamer Übergang im Leben eines Menschen sein. Dementsprechend sollte sie angemessen gottesdienstlich gefeiert werden können. Die Transition ist ein biografisch einzigartiger und als umstürzend und befreiend empfundener Übergang. In keinem Bereich gibt es irgendein Ritual, das dem angemessen wäre. Die Transition soll mit dem Gewicht und der Würde gefeiert werden, die ihr gebührt. Das diffizile Ineinander von Kontinuität und Wandel soll vor Gott getragen werden. Trans*personen sollen in diesem krisenhaften wie verheißungsvollem Übergang die Zusage, Nähe und Begleitung Gottes feiern können. Es geht darum, an einem Brennpunkt der persönlichen Lebensgeschichte das Evangelium zur Sprache zu bringen und menschliches Leben unter den Segen Gottes zu stellen.“

Die Evangelische Jugend in Hessen und Nassau e.V. (EJHN) freut sich, dass dem Antrag der Jugenddelegierten stattgegeben und liturgisches Material für die gottesdienstliche Feier einer Transition erarbeitet wurde. Der Antragsbegründung der Jugenddelegierten ist nichts mehr hinzuzufügen. Wir danken dem Zentrum Verkündigung und allen Beteiligten für die professionelle Umsetzung und wünschen einen gesegneten Gebrauch allen, die damit arbeiten!