Reden über Gott und die Welt auf kreative Weise
Vom 19. bis 22. Juni kommt der Jugendkirchentag der Evangelischen Kirche in
Hessen und Nassau nach Darmstadt
DARMSTADT. Vom 19. bis 22. Juni kommt der Jugendkirchentag der Evangelischen
Kirche in Hessen und Nassau nach Darmstadt. Mehr als 4000 junge Menschen
erwartet dann ein vielfältiges Programm aus Konzerten, Gottesdiensten, Lesungen,
Workshops, Sportangeboten und Cafés. 291 Angebote bietet der Kirchentag für
junge Menschen in vier Tagen an fünf verschiedenen Orten in der Innenstadt. Die
Themenparks „Ich und ich“, „Ich und Gott“, „Ich und andere“, „Ich und Welt“ laden
zum Nachdenken, zu Gemeinschaft, zu Action und auch Relaxen ein.
Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag im Offenen Haus in Darmstadt hat Dr.
Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
(EKHN), die Bedeutung des Jugendkirchentags hervorgehoben: „Der
Jugendkirchentag ist etwas ganz Besonderes für die EKHN und in dieser
Größenordnung auch etwas Einzigartiges in der Evangelischen Kirchen in
Deutschland.“ Das Programm werde nicht nur für, sondern auch von Jugendlichen
wesentlich mit gestaltet und geprägt. Das sei mitunter unkonventionell und
herausfordernd. Gerade weil heute die Weitergabe von religiösen Inhalten in
Familien nicht mehr selbstverständlich sei, sei es „wichtig, solche Angebote zu
machen“. Themen zur gesellschaftlichen Verantwortung beim Jugendkirchentag
kämen im Wesentlichen von den Jugendlichen selbst. Sie wollten sich mit Glauben
aber auch mit dessen Konsequenzen in ihrem Leben auseinandersetzen, so Jung.
„Wir wollen Jugendliche motivieren, unsere Kirche und unsere Gesellschaft aktiv
mitzugestalten.
Jochen Partsch, Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt, begrüßte den
Jugendkirchentag als „gut zu Darmstadt passende Veranstaltung“, auch wenn mit
Schlossgrabenfest, Heinerfest, Fußballweltmeisterschaft und Aufstieg der Lilien in
diesen Wochen insgesamt viel in Darmstadt los sei. Jugendliche seien auf der Suche
nach Werten und Spiritualität. Auch angesichts eines zunehmenden
Autoritätsverlusts der Kirchen sei es gut, dass die evangelische Kirche Jugendlichen
ein solches Angebot mache. „Wir brauchen die Stimme, die Kraft, die Angebote, aber
auch die Kritik der Kirchen“, so Partsch.
Der gastgebende Dekan Norbert Mander dankte zunächst dem Stadtjugendpfarramt
und der Evangelischen Jugendvertretung, die den Jugendkirchentag von Darmstadt
aus mit organisiert haben. „Wir sind in der evangelischen Jugendarbeit stadtweit gut
aufgestellt und vernetzt“, so Mander. Der Jugendkirchentag biete das Erlebnis „Wir
sind viele“, das nicht zu gering zu schätzen sei. Die Erfahrung von Gemeinschaft und
das Reden über Gott und die Welt auf kreative Weise und auf Augenhöhe sei ein
wichtiger Aspekt des Jugendkirchentages. Dabei habe Action genauso einen Platz
wie stille Orte. Er verspreche sich auch vom Jugendkirchentag, dass er haupt- und
ehrenamtlichen Mitarbeitern der evangelischen Kirche in Darmstadt Bestätigung und
Rückenstärkung für ihre Arbeit gebe.
Für Stadtjugendpfarrer Gernot Bach-Leucht bietet der Jugendkirchentag viele
Wahlmöglichkeiten für Jugendliche „zu finden, was meins ist“. Hier würden
unterschiedliche Bedürfnisse erfüllt. Das Ereignis bilde die Breite kirchlicher
Jugendarbeit ab, die ein Qualitätsmerkmal der evangelischen Kirche sei.
Projektleiter Hans-Joachim Adolph, Geschäftsführerin Karen Emmermann und
Pressesprecherin Laura Gleichmann stellten Organisation und Programm vor.
Anmeldungen von teilnehmenden Gruppen aus dem ganzen Kirchengebiet und
darüber hinaus kämen täglich.
„Was hat Glaube mit meinem Leben zu tun?“ Darum gehe es vor allem beim
Jugendkirchentag, sagt Hans-Joachim Adolph. Mit Jugendlichen über ihr Leben,
Religion, Kirche und Glaube ins Gespräch kommen sei eine „Zukunftsaufgabe für die
ganze Kirche“. Denn auch davon hänge es ab, ob unsere Kirche auch in Zukunft
Menschen begeistert, ihnen Antworten auf Lebensfragen gibt und eine
gastfreundliche Kirche ist.
Der Darmstädter Autor Florian Sitzmann hat eine Patenschaft für den
Jugendkirchentag übernommen. Neben den Tagesveranstaltungen gibt es am
Freitag (20.) und Samstag (21.) ein offenes Programm auf der Bühne am
Friedensplatz. Über angemeldete Dauerteilnehmer (49 Euro) hinaus können
Besucher auch Tageskarten (15 Euro) erwerben und an Konzerten teilnehmen. Auch
für Erwachsene gibt es ein Begleitprogramm. Das Programm kann jugendgemäß als
App und auf der Homepage www.good-days.de abgerufen werden und liegt in
Papierform vor.
Die Kosten für den Jugendkirchentag betragen 320000 Euro. 120000 Euro steuert
die EKHN bei, 120000 kommt durch Fundraising, 20000 vom Fachbereich Kinder
und Jugend der Gesamtkirche dazu. Der Rest werde durch Teilnehmerbeiträge
finanziert, so Hans-Joachim Adolph.
Der Jugendkirchentag beginnt mit einem Eröffnungsgottesdienst am Donnerstag
(19.) um 18 Uhr im Darmstadtium und endet dort mit einem Abschlussgottesdienst
am Sonntag (22.) um 10 Uhr.

 

Dokument der Pressekonferenz:

PM 2014-06-05_Pressekonferenz