„Die Politisierung der Kinder- und Jugendarbeit ist nötig und unumgänglich!“
Vom 16. bis 18. September fand der 4. Bundeskongress der Kinder- und Jugendarbeit mit fast 2.000 Teilnehmenden in Potsdam statt. Auch Juro, Connie und Jeremy waren gemeinsam mit Lena und Nina von der AG der Evangelischen Jugend in Rheinhessen und Nassau e.V. dabei. An drei Kongresstagen kamen Praxis, Verbände, Verwaltung, Politik und Wissenschaft zusammen, um über aktuelle Entwicklungen und Themen in der Kinder- und Jugendarbeit zu sprechen.
Geprägt von den Ergebnissen der vergangenen Landtagswahlen war das Thema Demokratiebildung und nötige Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendarbeit sehr präsent. Der Hinweis auf die in den UN-Kinderrechtskonventionen verankerten Rechte auf Schutz, Förderung und Partizipation stand hierbei immer wieder im Mittelpunkt.
Problematisch sei allerdings, das Rechte nur mit entsprechenden Ressourcen auch umgesetzt werden könnten, so Prof. Stefan Borrmann, Hochschule für angewandte Wissenschaft Landshut. Zwar seien Jugendverbände an sich Werkstätten der Demokratie, ohne entsprechende Rahmenbedingungen werde die Arbeit aber zunehmend schwieriger.
Im Fachforum „Demokratische Partizipation von Jugendlichen in Jugendverband und Kommune“ legten Vertreter*innen des Deutschen Bundesjugendrings e.V. und Vertreter*innen aus der Wissenschaft dar, dass Demokratiebildung in der Kinder- und Jugendarbeit nichts neues, sondern in der theoretischen wie praktischen Grundhaltung, der Programmatik und dem Kinder- und Jugendhilferecht als eine wichtige Säule des Arbeitsfeldes ist.
Für Mijam Lüder, Jugendhilfe Collbus e.V., sei allerdings auch wichtig,dass jetzt nicht panisch alle Gelder in Demokratieprojekte fließen. „Ich würde nur für meine [Demokratie] Projekte kämpfen, wenn andere Projekte auch bleiben.“ Die Peer-Group müsse stark und in sich gefestigt sein, um rechten Ideologien etwas entgegen zu setzen.
Aber natürlich war das Programm genauso vielfältig wie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und so wurde ein bunter Strauß an Themen angeboten:
- Umgang mit Diversität
- Auswirkungen von Krisen und Bewältigungsstrategien
- Demokratieförderung und Vielfaltgestaltung
- Digitalität und Digitalisierung
- Internationale Kinder und Jugendarbeit
- Kinder und Jugendarbeit in Schule
- Konzepte und Weiterentwicklung
- (Rahmen-)bedingungen von Kinder und Jugendarbeit
- Grundfragen zur Kinder- und Jugendarbeit
Zusätzlich gab es „Blitzlichter“ bei denen anschaulich Praxisbeispiele dargestellt wurden und Inspiration und Vernetzung im Vordergrund stand.
Als Gruppe konnten wir uns auf die verschiedenen Angebote verteilen und anschließend Erkenntnisse und Inhalte teilen und aufkommende Fragen direkt klären.
Erschöpft, aber voller neuer Eindrücke und Motivation geht es jetzt wieder in den Alltag.
Juro, Nina, Lena, Connie und Jeremy