Reisebericht von Teilnehmerin Finja:

Habt ihr euch schonmal gefragt, wie die Reise von Martin Luther in Rom war? Genau diese Frage haben wir uns in der EJHN (Evangelische Jugend in Hessen und Nassau) gestellt! Und daher haben wir eine Bildungsreise nach Rom unternommen. Ich habe die Reise im Dezember zum Geburtstag geschenkt bekommen und am 08. Februar ging es dann los. Wir haben uns um 4 Uhr morgens am Bus-Bahnhof in Frankfurt getroffen. Knapp 17 Stunden sind wir gefahren und dann in Rom angekommen. Übernachtet haben wir dann im Gästehaus des Deutschen Orden. Am Ankunftsabend sind ein paar nochmal in eine lokale Pizzeria gegangen. Wir haben ein paar super nette Italiener kennengelernt und man hat sich dort sofort wohlgefühlt! Am Sonntag, beziehungsweise dem ersten richtigen Tag, waren wir im Gottesdienst mit anschließendem Kennenlernen und Austausch mit der deutschsprachigen Gemeinde in Rom. Danach gab es eine super motivierende und interessante Stadtführung, welche uns zum Pantheon, Trevi Brunnen und Schlussendlich zum Kolosseum geführt hat. Wir waren dann als Gruppe mit insgesamt 20 Leuten Eis essen. Ich hatte nicht ganz so viel Glück wie die anderen Teilnehmer… mir wurde das Eis von einer Möwe aus der Hand geklaut. Es war eine sehr witzige Situation und wir haben alle drüber gelacht.

Am nächsten Tag ging es dann ganz früh los, da wir in den Vatikan gegangen sind. Da wir eine Führung gebucht hatten, konnten wir die stundenlange Schlange einfach überspringen. Wir waren im Vatikanischen Museum und sogar in der Sixtinischen Kapelle, welche wirklich überwältigend war! Sie wurde nämlich vollkommen von Michelangelo bemalt! Nach der Mittagspause ging es dann in den Petersdom. Wir waren auch unten in den Katakomben, in welchen man sogar das Petrusgrab betrachten konnte! Die Basilika war riesig und mit einer menge Gold verziert. Nachdem wir uns unten alles angeschaut hatten, war nun die Kuppelbesteigung dran. Es ging dann also die ersten 200 Stufen mit dem Aufzug hinauf. Wir haben uns dann die Dom Kuppel von Innen angeschaut. Alles sah unten so winzig aus. Aber dann kam der letzte Anstieg mit über 300 Stufen. Der Gang war dazwischen auch sehr schräg, da die Kuppel aus zwei Schichten besteht. Die Innere ist aus Holz, da sie so besser bemalt werden konnte, und die Äußere Kuppel besteht aus Metall um die innere Kuppel zu schützen. Wir sind dann zwischen den beiden Kuppeln gelaufen. Die Aussicht von oben war atemberaubend! Wir sind dann natürlich auch durch das heilige Tor, die goldene Pforte gelaufen, durch welche man nur alles 25 Jahre gehen kann. Da 2025 ein heiliges Jahr ist, ist die Pforte dieses Jahr offen. Am nächsten Tag ging es dann in die Engelsburg. Dort hat sich der Papst immer versteckt, als er angegriffen wurde. Daher führt auch eine Mauer vom Vatikan bis zur Engelsburg, durch welche er dann immer geflüchtet ist. Dieses mal hatten wir aber keine Führung und konnte die Burg alleine erkunden. Ganz oben haben wir sogar einen Antrag gesehen!

Nachdem wir dort fertig waren, hatten wir einen freien Nachmittag. Ich bin mit zwei anderen Teilnehmern in die Innenstadt gelaufen. Wir sind dann zusammen ins Pantheon gegangen. Das Pantheon hat eine Besonderheit: Nicht nur das Loch in der Decke, durch das der Regen verdampft (Aufgrund der Körperwärme der Menschen und den Kerzen), Nein: Das Pantheon kann sich selber Reparieren. Also zumindest die Decke. Diese besteht nämlich zum Teil aus Vulkangestein und wenn dieses mit Salzwasser in Kontakt kommt, was in Rom dank dem Meer ja geht, stärkt und repariert sich der Stein von selbst. Also ist das Pantheon so stark wie noch nie zuvor und es ist auch wirklich alt! Ist das nicht spannend? Auf jeden Fall haben wir uns dann kurz gestärkt und dann die Spanische Treppe besichtigt. Der Brunnen davor war leider abgesperrt, weshalb die Treppe nicht so zur Geltung kam. Am darauffolgenden Tag haben wir eine Führung bezüglich des Forum Romanum und Kolosseum gemacht. Wir waren aber bei beiden leider nicht drinnen. Nach der folgenden Mittagspause, waren wir dann in der Santa Maria dell‘ Anima Kirche und haben auch dort eine tolle Führung gemacht. Anschließend sind wir dann alle zusammen in ein sehr schönes Restaurant gefahren und haben den Abend schön ausklingen lassen.

Der Donnerstag war ein sehr regnerischer Tag. Der Plan war es, dass wir alle Pilgerkirche ablaufen und uns kurze Vorträge zu den Kirchen anhören, welche wir vorher vorbereitet haben. Nur leider fing es dann so stark zu regnen an, dass wir nach der 4. Kirche abbrechen mussten. Mit durchnässten Schuhen, Jacken und Hosen ging es dann zurück zur Unterkunft. Der Nachmittag stand uns dann auch zur freien Verfügung und daher sind wir in einen tollen Second Hand Shop gefahren. Es sind auch alle fündig geworden. Den Abend haben wir dann wieder mit gemeinsam Abendbrot und Gitarrenspiel ausklingen lassen in der Unterkunft.

Am letzten Tag machten wir eine Führung, die uns eigentlich sehr viel über Martin Luther in der Zeit erzählen sollte… nur leider wurde in der Führung kaum über ihn geredet. Daher konnten wir am Nachmittag auch nicht wirklich was ausarbeiten dies bezüglich und hatten dann freie Zeit. Ein Teil der Gruppe hatte beschlossen, sich das Kolosseum von innen anzuschauen. Ich kann es nur empfehlen. Es war super interessant, aber auch schockierend wie die Menschen zu dieser Zeit gedacht und gehandelt haben. Architektonisch ist das Kolosseum einfach ein Meisterwerk mit den ganzen Katakomben und Geheimgängen. Für Besucher unter 18 ist der Eintritt sogar frei, was auch führ das Pantheon gilt. 18 bis 25 Jährige zahlen bei beidem auch nur 2 Euro Eintritt. Nach dem Kolosseum ging es dann das Königsmonument hinauf mit stolz gezählten 234 Stufen! Die Italiener mögen dieses Gebäude tatsächlich nicht. Es passt nicht in die Antike der Stadt, da es aus einem anderen Material erbaut wurde und keinen Zweck hat, da das Gebäude auch so ziemlich leer ist. Sie bezeichnen es daher gerne als falsche Zähne oder Hochzeitskuchen. Das Gestein ist auch sehr weiß im Gegensatz zu den römischen Steinen. Der Abend lief so ähnlich wie der Vorherige nur, dass das Gitarrenspiel durch spannende Gespräche getauscht wurde. Am nächsten morgen war die Abfahrt angesagt. Wir sind alle zusammen in den nebenan liegenden Supermarkt gegangen und haben eingekauft für die Fahrt. Um halb 10 ging die Fahrt dann los. Wir sind zum Glück alle gut angekommen. Ein paar mit Erkältung aber sonst sind alle Fit 🙂