Fachtagung: Mehr als die rosarote Brille - Vielfalt lieben: Unsere Position für Akzeptanz

„Wir möchten dazu beitragen, dass Kirche und Gesellschaft Orte sind, in denen die Vielfalt sexueller Lebenswelten und Beziehungsformen anerkannt und unterstützt wird.“ Deshalb engagieren wir uns als Evangelische Jugend in Hessen und Nassau e.V. gegen jede Form der Diskriminierung und Herabsatzung von Menschen und folgen damit dem Evangelium Jesu Christi, der von Liebe und Frieden gepredigt hat. (Auszug aus dem Positionspapier Vielfalt lieben)

Um die Inhalte unseres Positionspapieres zu vertiefen und miteinander ins Gespräch zu kommen, möchten wir gerne

zur Fachtagung zum Thema:
„Mehr als die rosarote Brille – Vielfalt lieben: Unsere Position für Akzeptanz“
von Freitag, den 21.02. bis Sonntag, den 23.02.2025
ins Kloster Höchst einladen.

Euch erwarten eine Einführung in die Thematik, zwei Workshopphasen mit Referent*innen, ein Fachvortrag, zahlreiches Informationsmaterial zum Mitnehmen und vor allem wollen wir uns Zeit für den gemeinsamen Austausch nehmen.

Ihr könnt optional am Freitag oder Samstag anreisen.

Wir freuen uns auf Euch!

Eure EJHN Projektgruppe
„Vielfalt lieben“

Workshopangebote

Workshop: „JA zum Leben, nein zu § 218 – Eine christliche Haltung?“
Workshopleitung: Clara Böhme, Referentin für Frauen*politik (EFHN)

Workshopbeschreibung: Dorothee Sölle veranstaltete 1971 ein politisches Nachtgebet mit dem Titel „JA zum Leben, nein zu §218“ – diese Haltung ist heute unter Protestant*innen deutlich weniger kontrovers, als vor 50 Jahren. Während die EKD noch um eine Neupositionierung ringt, haben sich die Evangelischen Frauen in Deutschland, der Dachverband der evangelischen Frauenverbände, im Oktober 2023 sehr deutlich für eine Streichung des §218 StGB und eine Regelung außerhalb des Strafgesetzes ausgesprochen. Trotzdem prägen so genannte Lebensschützer*innen, die vorrangig christlich motiviert sind und vor Beratungsstellen für Schwangere mit Schockbildern und Bibel-Parolen demonstrieren, das Bild in der Debatte. Und auch CDU/CSU lehnen unter Berufung auf ihre christlichen Werte eine Abschaffung von §218 StGB vehement ab. Im Workshop wird es darum gehen, sich mit den Argumenten beider Seiten auseinander zu setzen und zu schauen, welchen biblischen und theologischen Rückhalt es gerade auch für einen offenen Blick auf die Thematik gibt.

Workshop: „Empowerment Workshop – Strategien zum Umgang mit diskriminierenden Parolen“
Workshopleitung: Mitarbeiterin der pro familia Beratungsstelle Friedrichsdorf

Workshopbeschreibung: Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt finden immer weiter Einzug in gesellschaftliche Diskurse. Das ist gut so. Viel zu lange wurden Themen wie Homosexualität, Transidentität, Polyamorie, Intergeschlechtlichkeit uvm. tabuisiert und damit gesellschaftlich nicht besprechbar. Mit zunehmender medialer Aufmerksamkeit werden jedoch nicht nur Expert*innenstimmen laut, sondern auch Stimmen von Gegner*innen unterschiedlichster politischer Richtungen. Wer sich zu Themen der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt bekennt, wird häufig auch mit diskriminierenden Parolen konfrontiert. Im Workshop beschäftigen wir uns damit, wie man solchen Parolen begegnen kann.

Workshop: „Empowerment-Workshop“ für queere Menschen
Workshopleitung: Roman Richter, Regionale Diakonie Bergstraße, Buntes Büro

Workshopbeschreibung: Als queere Person stellt man sich unzählige Fragen zur eigenen Identität. Manchmal helfen die Schubladen und manchmal hat man erstmal kein Bock auf ein Etikett. Dieser Workshop soll aus einer Peer-Perspektive einen Anreiz bieten, in die verschiedenen Spektren einzutauchen und sich darüber auszutauschen. Du musst da nicht alleine durch. Es geht außerdem um die eigene Pride sowie um Dekonstruktionsversuche von normativen Denken. Aber Vorsicht: Umgangsstrategien sind nicht universal und wir sind alle individuell komplex – dieser Workshop kann nur Impulse bieten.

Inhalte:
 Bedeutung(en) der Anziehung
 Queere Spektren im Detail kennenlernen
 Eigene Pride erkunden
 Geschichte der Pride
 Normative Grundsätze in der Gesellschaft erkunden und neue Modelle finden

Ziele:
 Sensibilisiertes Verständnis zu Pride entwickeln
 Neue Umgangsstrategien im alltäglichen Leben kennenlernen
 Eigene Akzeptanz zu sich selbst stärken
 Queeres Know-How erweitern

Workshop: „A* Workshop“ zu den Spektren (A)Sexualität und (A)Romantik“
Workshopleitung: Roman Richter, Regionale Diakonie Bergstraße, Buntes Büro

Workshopbeschreibung: Liebe, Sex, Zärtlichkeit, Beziehungen… schnell wird klar, dass wir dabei alle unterschiedlich ticken und
das ist auch gut so. Bei diesem Workshop tauchen wir tief in die Verständnisse der A* Spektren ein
und lernen, dass es nicht nur schwarz/weiß gibt, sondern auch viele Graubereiche. Wir sprechen
über mögliche Beziehungsmodelle, Arten des gegenseitigen Interesses und Innenperspektiven des
nicht-normativen Denkens.

Inhalte:
 Kennenlernen der Spektren von Sexualität und Romantik
 Bedeutung(en) der Anziehung
 Beziehungsmodelle erkunden
 Innenperspektiven von A* Personen

Ziele:
 Wissen für die Begriffe Anziehung und Interesse entwickeln
 A* Spektrum verstehen
 Verständnis zu sich selbst festigen bzw. das eigene Ja-Gefühl erkunden
 Normative Beziehungen neu denken
 Queeres Know-How erweitern

Workshop: „Beziehungsvielfalt lieben“
Workshopleitung: Claudia Köster, Mitgründerin von NepoMuK e. V. und Jonathan Steinker, Pfarrer seit 2020 in brandenburgischer Kleinstadt und Notfallseelsorger

Workshopbeschreibung: Der Fokus des Workshops liegt darauf, die mögliche Vielfalt von Beziehungsentwürfen zu entdecken und Wege zu finden, hierüber zu sprechen. Dabei hinterfragen wir unsere eigenen Vorurteile und reflektieren, was unsere Jugendgruppen und was wir einzeln zu einer Kultur der Akzeptanz und Selbstverständlichkeit beitragen können.

Ihr lernt das Smörgåsbord als ein Tool zur Gestaltung von Beziehungen kennen. Ausgehend von biblischen und persönlichen Beispielen untersuchen wir verschiedene Beziehungskonstellationen und nutzen das neue Werkzeug, um bislang fest in uns verankerte Beziehungsmuster aufzulösen und so eine neue spielerische Freiheit in der Gestaltung von Beziehungen zu erlangen. Hierdurch entstehen neue Möglichkeiten, über Polyamorie und andere einvernehmliche nicht monogame Beziehungsformen zu sprechen.

Ziel ist es, die eigene Komfortzone zu verlassen, um eine Haltung der Offenheit und Nächstenliebe zu stärken, die Vielfalt als Bereicherung sieht und Unterschiede als Chance wahrnimmt.

Workshop: Queere Jugendarbeit in kirchlichen Strukturen – Eine spannungsreiche Beziehung
Workshopleitung: Max Hangik, Ehrenamtlicher Bundesleiter Kolpingjugend Deutschland und Christin Leichtfuß, Jugendbildungsreferentin der Jugendkirche KANA mit dem Arbeitsschwerpunkt Queere Jugendarbeit

Workshopbeschreibung: Kirche und Queer bilden ein Begriffspaar, welches bislang bei vielen eher negative Assoziationen weckt: Ausgrenzung, strukturelle Diskriminierung, patriarchale Strukturen, veraltete Sexualmoral.

Doch sagen diese Assoziationen wenig über die tatsächlichen Lebensrealitäten der Gläubigen aus. Und so gibt es seit jeher queeres Leben innerhalb kirchlicher Strukturen, meist allerdings unter prekären Umständen, insbesondere innerhalb der katholischen Kirche.

Es sind diese queerfeindlichen Rahmenbedingungen, die Jugendeinrichtungen und -verbände im katholischen Bistum Limburg dazu motiviert haben, Queere Jugendarbeit als festen Teil ihrer Angebotsstruktur, vor allem aber als Teil ihres Selbstverständnisses, zu etablieren.

Seit 2020 setzen sich unter anderem die Kolpingjugend, die Jugendkirche KANA in Wiesbaden und andere dafür ein, dass Glaube und queere Lebensweisen zusammengelebt werden können und, dass neue Beziehung zur Queeren Community geknüpft werden.

Heute sind diese katholischen Jugendorganisationen Teil der Queeren Community, gestalten CSDs ebenso wie queere Gedenktage mit und unterstützen mit ihren Ressourcen die Anliegen queerer Jugendlicher in Wiesbaden und dem Bistum Limburg.

Wie die einzelnen Schritte in diesem Prozess aussahen, welche Hürden – insbesondere mit Blick auf das kirchliche Umfeld – genommen werden mussten und vor allem, welche Ansätze sich hieraus für queere Jugendangebote ableiten lassen, wollen wir in diesem Workshop erzählen und gemeinsam erarbeiten.

Ziel des Workshops: Auf Basis der Entstehungsgeschichte der Queeren Jugendarbeit im Bistum Limburg wollen wir einen Austausch untereinander ermöglichen, gemeinsam Spielregeln für queere Jugendangebote aufstellen und konkrete Ansätze für Veranstaltungskonzepte erarbeiten.

Respekt – so klingt Vielfalt. Schritte auf dem Weg zu einer Sprache für alle.

Workshopleitung: Martin Franke-Coulbeaut und Gernot Bach-Leucht

Workshopbeschreibung: Wie vielfältig sind wir eigentlich? Wo ordnen wir uns ein im Buchstabengewirr von LGBTQIA+, wo zwischen den binären Geschlechtern? Wie können wir mit Sprache Gendergerechtigkeit beeinflussen?

Außerdem gibt es viele Gelegenheiten einfach mal „dumm zu fragen“, Erkenntnisse zu gewinnen oder Neues zu entdecken.

Neugierig, suchend und kreativ gestalten wir gemeinsam unseren Weg durch den Gender-Dschungel.

Wenn du auch dabei bist, ist das großartig.

Queer in der Politik – Gemeinsam stark für Vielfalt!

Workshopleitung: Julia Ostrowicki

Workshopbeschreibung:

Was hat Politik mit Ausgrenzung und Diskriminierung zu tun? Was sollte sich verändern und welche Forderungen sollten wir stellen?

Wie können wir Politik aktiv mitgestalten, um Sichtbarkeit zu schaffen und für Akzeptanz zu kämpfen?
Dieser Workshop umfasst das Thema „Queer in der Politik“ und geht dabei nicht nur auf Fragen zur strukturellen Diskriminierung und Ausgrenzung ein, sondern auch darauf, wie wir gemeinsam Veränderung schaffen. Indem wir uns vernetzen und gemeinsam für eine queer-freundliche Gesellschaft eintreten schaffen wir safe spaces nach innen und Sichtbarkeit nach außen. Denn gerade in der aktuellen Zeit ist es wichtig, dass wir solidarisch zusammenstehen.

Ganz nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stark!

Weitere Workshopangebote werden zeitnah ergänzt…

Fr, 21.02. – So, 23.02.2025
Ort: Kloster Höchst
Kosten: 15,00 € – 150,00 € (Du zahlst so viel du kannst)
Für: junge Menschen, HA der Kinder- und Jugendarbeit & Interessierte
Leitung: PG Vielfalt lieben (Johanna Schütz, Lars Füllbeck und Noah Kretzschel)

Folgendes Programm erwartet Euch:

Freitag (21.02.2025)

17:00 Uhr          Anreise
18:00 Uhr          Abendessen
19:30 Uhr          Begrüßung und gemeinsames Kennenlernen
22:00 Uhr         gemeinsamer Abendabschluss (Andacht)

Samstag (22.02.2025)

8:30 Uhr            Frühstück
bis 9:30 Uhr      Anreise
9:45 Uhr            Beginn Andacht und Input
11:15 Uhr           Erste Workshoprunde
13:00 Uhr          Mittagessen
14:00 Uhr          freiwillige Stunde der offenen Tür
14:30 Uhr          Zweite Workshoprunde

16:30 Uhr          Kaffeepause
17:00 Uhr          Gemeinsamer Abschluss

18:00 Uhr          Abendessen
ab 20:30 Uhr    offener Abend / Raum für Austausch

Sonntag (23.02.2025)

8:30 Uhr            Frühstück
9:30 Uhr            Reflektion und Abschluss
10:30 Uhr          queerer Jugendgottesdienst
12:00 Uhr          Mittagessen

ENDE

Diese Fachtagung berechtigt zur Juleica Verlängerung.

Anmeldung

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Der Teilnehmendenbeitrag beläuft sich auf 15,00 € bis 150,00 €. Es handelt sich um einen Flexpreis. Du kannst so viel zahlen, wie du kannst. Solltest du keinen Beitrag zahlen können, kannst du dich gerne an unsere Jugendbildungsreferentin unter jubiref@ejhn.de wenden, damit dir die Teilnahme trotzdem ermöglicht werden kann. Bitte trage ins das folgende Feld ein, welchen Beitrag du zahlen möchtest - du erhältst die Rechnung per Email.

Falls du noch etwas loswerden möchtest, melde dich gerne in der Geschäftsstelle!
Die Veranstaltung wird fotografisch dokumentiert. Mit der Anmeldung geht eine Zustimmung zur Verwendung der Fotos für Werbezwecke der Veranstalterin einher. Hiergegen kann jederzeit schriftlich Widerspruch eingelegt werden, per Mail an info@ejhn.de. *

Wir haben einen Verhaltenskodex für unsere Veranstaltungen, damit wir eine möglichst sichere und reibungslose Vollversammlung gewährleisten können. Wir bitten darum, ihn vor der Anmeldung sorgfältig zu lesen. Nur mit dem Akzeptieren des Verhaltenskodex kann an der Veranstaltung teilgenommen werden.

Die EJHN hat ein Veranstaltungskonzept. Wir bitten darum, dieses vor der Anmeldung sorgfältig zu lesen. Nur mit dem Akzeptieren des Veranstaltungskonzeptes kann an der Veranstaltung teilgenommen werden.